Informelles Lernen
Das »Informelle Lernen« gilt als ein Lernen, das in allen Lebenszusammenhängen stattfinden kann, in der Arbeit ebenso wie in der Familie, Freizeit usw. Es ist nicht von vornherein geplant oder beabsichtigt und wird daher vielfach als Erfahrungslernen bezeichnet.
Informelles Lernen wird verschiedentlich auch dem intentionalen Lernen gegenübergestellt. Auf dieser Ebene zielt die Frage darauf, ob der Erwerb von Wissen, Können, Verstehen und die dazugehörigen Lernprozesse beabsichtigt (motiviert) stattfinden oder nicht. Nicht intendiert aber bedeutet auch nur, dass Lernen nicht von vornherein ein Ziel war, dann aber doch (eben z.B. en passant, latent o.ä.) stattgefunden hat.
Wie alles Lernen hat auch informelles Lernen zuerst mit Informationsaufnahme und –verarbeitung (Konstruktion und Rekonstruktion) zu tun. Die Vielfalt und Fülle der verarbeitenden Informationen, bedingt durch die Vielfalt der menschlichen Tätigkeiten, ist in Vergleich zu anderen Lernformen beim informellen Lernen größer.
Veränderungen des menschlichen Handelns und Verhaltens werden größtenteils durch das informelle Lernen bewirkt.
Informelles Lernen ist an Tätigkeiten gebunden und tritt als Lernen in der Tätigkeit auf. Dazu bedarf es, der reflektierenden Verarbeitung, wie sie im Blick auf das erfahrungsgeleitete Lernen wichtig wird. Innerhalb der Bedingungen und Grenzen, die dem informellen Lernen durch die äußeren Einflüsse, Zwecke, Bedingungen, die Gegenstände und Mittel der jeweiligen Tätigkeit gegeben sind, ist dieses Lernen »autonom« und
stellt einen höchst differenzierenden, individuellen Lernweg der Selbstbildung dar.