Gestaltungs- und Lernfelder ganzheitlicher Arbeit
Der Lernbegleiter kann aus der größeren Distanz dem Lernenden helfen, die für seinen Auftrag nötigen Gestaltungsaufgaben zu erkennen und die darin liegenden Herausforderungen zum Lernen zu ergreifen. Wir stellen ein Modell vor, dass den Blick des Lernbegleiters weiten soll. Dies ist ein Übersichtsmodell, dass Ihnen helfen kann die passenden systemuntersuchenden Fragen in der Begleitung zu stellen.
Modell der »Acht Gestaltungs- und Lernfelder ganzheitlicher Arbeit«

Bei der Bearbeitung einer Aufgabe sind in der Regel Gestaltungsaufgaben zu leisten, die nicht vollständig vorplanbar sind, so z.B. wenn in der Kundenberatung das feinfühlige Eingehen auf einen speziellen Kunden gefordert ist, oder wenn mit einem Kollegen, der in der Prozesskette benötigt wird, eine Kooperationsvereinbarung getroffen werden muss.
Solche Handlungsfreiräume in Arbeitssituationen werden von den MitarbeiterInnen sehr häufig nicht erkannt, entweder weil man etwas »schon immer so gemacht hat«, oder weil es vermeintlich nicht in den eigenen Verantwortungsumfang gehört, im Hause nicht geschätzt wird etc. Dies führt dazu, dass Verantwortung nicht übernommen wird und damit die Initiativkräfte im Unternehmen erlahmen.
Andererseits werden diese Initiativkräfte herausgefordert, wenn offene, d.h. gestaltungsfähige Arbeit an die Mitarbeiter übertragen wird. Dazu ist es nötig, Bewusstsein zu bilden, worauf die Arbeit gerichtet sein soll. Hierzu kann man von den in der Übersicht dargestellten acht Gestaltungsfeldern ausgehen, weil sie eben auch potentielle Lernfelder darstellen und aufzeigen.
Selbstverständlich kann man auch andere Gruppierungen von Gestaltungsfeldern wählen. So beispielsweise als neuntes Handlungsfeld die »Gestaltung von Lernsituationen« als eigenständige Kategorie innerhalb der Obergruppierung »Beziehungen zu Kollegen gestalten« herausgearbeitet worden.
Die Handlungsfelder von Berufsarbeit werden von den arbeitenden Menschen aber nur dann ergriffen, wenn Bewusstsein darüber entsteht, dass es zum eigenen beruflichen Handeln gehört, diese Aspekte mit zu bedenken und zu bearbeiten