Feedback
Feedback ist die Information darüber, wie ich auf andere wirke. Durch Feedback teilen mir die anderen mit, wie meine Verhaltensweisen von ihnen wahrgenommen, verstanden und erlebt werden.
Natürlich habe ich selbst auch eine Meinung darüber. Wenn ich mich, mein Verhalten, meine Einstellungen und Gefühle beschreibe, dann drücke ich damit mein Selbstbild aus, d. h. das Bild, das ich von mir selbst habe. Dieses Bild ist subjektiv richtig.
Meine Familie, meine Freunde, meine Mitarbeiter, Kollegen und Vorgesetzten haben ebenfalls ein Bild von mir. Unabhängig davon, wie weit sich dieses Fremdbild von meinem Selbstbild unterscheidet, ist es ebenfalls eine Realität und subjektiv ebenso richtig.
Oft machen wir uns ganz falsche Vorstellungen davon, wie wir auf andere wirken. So glaubten in einer Umfrage 83 von 100 Führungskräften, dass ihre Mitarbeiter sie als kooperative Vorgesetzte einschätzen. Tatsächlich wurden 86 von 100 Führungskräften als mehr oder weniger autoritär bezeichnet.
An diesem Beispiel wird deutlich, welche Lernchancen uns das Feedback bietet. Solange ich annehme, dass Selbst- und Fremdbild übereinstimmen, werde ich weder mein Verhalten überprüfen und ändern, noch sonst eine Gelegenheit wahrnehmen, die Einstellung der anderen mir gegenüber zu korrigieren. Erst wenn ich erfahre, wie der andere mich wirklich sieht, ist eine Annäherung von Selbst- und Fremdbild möglich.
Das heißt jedoch nicht, dass ich beim leisesten Anzeichen einer Nichtübereinstimmung mein Gesicht, meine Meinung, mein Verhalten wie ein Chamäleon dem Bild des anderen anpasse. Diese Haltung wäre sicher genauso wenig effektiv wie die des »selbstgerechten Hagestolzes«, den die Meinung anderer nicht kümmert.
Bei jedem Feedback, das ich erhalte, kann ich mich fragen, ob die Wirkung, die ich erzielt habe, von mir erwünscht ist oder nicht. Ist sie es nicht, so bleibt es immer noch meine eigenverantwortliche Entscheidung, ob ich die Abweichung hinnehmen oder mein Verhalten ändern möchte.
Da Selbst- und Fremdbild nicht immer übereinstimmen, sind wir auf Rückmeldung von außen angewiesen, wenn wir wissen wollen, wie unser Verhalten auf andere wirkt. Konstruktive Rückmeldung von Seiten des Lernbegleiters kann dem Lernenden dabei helfen, sich über sein Verhalten und dessen Wirkung in bestimmten Lernsituationen bewusst zu werden, um es dann in Richtung des Lernziels verändern zu können.
Auch Sie als Lernbegleiter, benötigen die Unterstützung anderer, um Ihre Wirkung auf andere erkennen zu können – Holen sie sich ebenfalls Feed-back und achten Sie darauf, dass Ihre Partner sich an die Regeln halten.