Erfahrungsgeleitetes Handeln

Die situationsangemessene Verbindung von objektivierendem und subjektivierendem Handeln ist erfahrungsgeleitetes Handeln. Ausgangspunkt ist die Beobachtung, das berufliche Handlungsfähigkeit heute einer wechselseitigen Verschränkung beider Handlungsmodi bedarf. Erfahrungsgeleitet zu handeln heißt somit, sowohl im objektivierenden (wissensbasierten, formalisierten) Modus vorgehen zu können wie auch im subjektivierenden Modus – in gleichsam oszillierendem, situativem Wechsel, vergleichbar mit dem »iterativen« Vorgehen, wie es bei der Verbindung von Arbeiten und Lernen benötigt wird. Wie es bei der Entwicklung neuer Vorgehensmodelle und neuer Programme benötigt wird und das überall dort gefragt ist, wo unerwartetes zu bewältigen und zu gestalten ist.

Auf dem Wege des erfahrungsgeleiteten Handelns gibt es viel zu lernen, bewusst und zunächst vor allem unbewusst. Damit aus diesem nicht wirklich wahrgenommenem Lernen ein z.T. bewusster Erfahrungsschatz wird, gilt es dies Arbeitshandeln auszuwerten – z.B. mit einem Lernbegleiter -, um die neuen Erkenntnisse, Erlebnisse, die verbesserte Sensibilität zu erkennen und in neuen Situationen zur Verfügung zu haben. Aber auch, um nicht wahrgenommenen Arbeitssituationen zukünftig wacher ins Auge- oder besser in die Hand nehmen zu können. So wird aus der situativen Handlungsfähigkeit ein erfahrungsgeleitetes Lernen.