Aufgabenstellung und Methoden

Die Aufgabenstellungen müssen individuell (über)fordernd gestellt werden bezogen auf ihre Anforderungsvielfalt und Problemhaltigkeit. Sie müssen einen herausfordernden Anspruch an Selbständigkeit beinhalten und gezielte reale Verantwortungsübernahme ermöglichen. Bei der Bearbeitung braucht der »Arbeitslerner«, damit sich seine Fertigkeiten, Fähigkeiten und Kompetenzen entwickeln können, einen Tätigkeitsspielraum, der die selbständige Gestaltung der Zeit, der Abläufe, der Planung, der Arbeitseinteilung usw. zulässt. Die Aufgabenstellung muss transparent sein und inhaltlich und sozial offen dargestellt werden. Dazu gehört auch der leichte Zugang zu Hintergrundinformationen und das Wissen im Unternehmen, das zur Bearbeitung dieser Aufgabe benötigt werden könnte. Der »Arbeitslerner« benötigt eine technische Ausstattung die ihm eine differentielle Arbeitsgestaltung erlaubt und die Möglichkeit sich selber kontrollieren und korrigieren zu können. Am Ergebnis und an der Prozessqualität muss er erkennen können, ob er gut gearbeitet hat. Viele dieser Anforderungen können bereits eingelöst werden, wenn der Lernende eine vollständige Arbeitsaufgabe zur selbständigen Bearbeitung erhält, deren Ablauf und Ergebnis noch nicht festgelegt ist, denn dann gibt es bereits viele Ungewissheiten und Gestaltungsanforderungen die ein entsprechendes Lernpotential enthalten.

Die Methoden, die das Lernen unterstützen orientieren sich an der Logik offener Aufgabenstellungen und den Arbeitsprozessen, in denen sie stattfinden, sie sind also prozessorientiert. Sie gehen von einem verantwortlichen Umgang mit Arbeit aus und setzten auf die Selbststeuerung und Kooperationsfähigkeit der »Arbeitslerner«. Erfahrungen werden als notwendiger Bestandteil des Lernens gesehen und dabei werden formale und informelle Lernprozesse gleichermaßen genutzt. Auch am Exempel wird gelernt und dabei situations- und personenabhängig auf die Pluralität von Arbeits- und Lernformen abgehoben.